Seit Jahren gehört der Basler Jugendschachkönig fest zum Programm des Basler Schachfestivals. Auch dieses Jahr zog das Jugendturnier viele junge Spielerinnen und Spieler an – insgesamt über 70. Darunter einige bärenstarke Turnierfüchse und -Hasen dann aber auch viele Turnierneulinge. Patrick Grandadam wurde seiner Favoritenrolle in der Kategorie U16 vollauf gerecht und holte sich mit 6.5 Punkten souverän ein weiteres Mal die begehrte Schachkrone. Zweiter wurde Dario Bischofberger mit 5 Punkten knapp vor Christophe Rohrer, der ebenfalls 5 Punkte holte aber die schlechtere Feinwertung aufwies.

 

Lars Nägelin neuer U12-Schachkönig
In der Kategorie U12 gelang dem aus Deutschland angereisten Saphir Sahki mit 6.5 Punkten der Turniersieg. Ein wenig Enttäuschung war trotzdem von seinem Gesicht abzulesen – denn zur Krönung bedarf es einer Mitgliedschaft bei einem Basler Verein. Und so wurde der Zweitplatzierte Lars Nägelin zum König bei U12 gekrönt. Er spielte ein starkes Turnier und holte sich verdiente 6 Punkte. Dritter wurde Samuel Jöri vom Schachklub Solothurn, der in den letzten Jahren schon viele Spitzenplätze bei Schnellschachturnieren erreicht hat.

Patrick Grandadam, Sieger und König bei U16

 

Saphir Sahki, Turniersieger bei U12

 

Lars Nägelin, Zweiter und König bei U12

 

Einladung fürs Simultan gegen Grossmeister Boris Grachev
Die drei erstplatzierten beider Kategorien erhielten zudem eine Einladung zum Grossmeister-Simultan vom nächsten Freitag. Boris Grachev wird dabei gegen ca. 30 Gegner gleichzeitig antreten. Das Simultan beginnt um 19.00 Uhr. Bereits um 18.15 Uhr gibt es einen kleinen Apero für die Simultan-Teilnehmer und die Begleiter. Das Simultan wird von Ernst Naegli aus Basel gesponsert.

 

Pokale für 4 und mehr Punkte
Für alle Spieler, die vier oder mehr als vier Punkte erreichten, gab es einen Pokal. Für einige war es der erste gewonnene Pokal überhaupt und wurde dementsprechend mit funkelnden Augen entgegen genommen. Die Turnierleiter Beat Spielmann und Peter Märki sorgten für einen reibungslosen Turnierverlauf. Hier geht es zu den vollständigen Ranglisten: http://www.schachfestivalbasel.ch/

 

Für viele war es das erste Turnier
Versetzen wir uns einmal in die Lage von Turnier-Neulingen. Ei ei – da gibt es viel zu lernen! Neben den Turnierregeln sind da auch die Fairness-Regeln (Handshake vor und nach der Partie) und all das, was Papi und der Schachtrainer vor dem Turnier so alles gesagt haben. Zu dem allem kommt nun eine Menge frischer Eindrücke hinzu… der Turniersaal, all die anderen jungen Spielerinnen und Spieler, Mamis und Papis, Jugendleiter und Trainer… und dann ist da noch einer der Turnierleiter. Und der erzählt jetzt, wie das alles läuft hier mit „berührt – geführt“ und „j’adoube“ und ich soll „mit derselben Hand die Figuren ziehen und die Uhr drücken“… und Papi darf mir hier nicht mehr helfen – das ist zu Hause ja ganz anders, da gibt er mir doch dauernd Tipps… Nein, hier darf er mir nicht mal zuzwinkern… Gar nicht einfach so ein erstes Turnier! Auf alle Fälle hat Beat Spielmann als Turnierleiter mit seinen einfühlsamen Erklärungen alles getan, um den Neulingen den Einstieg so leicht wie möglich zu machen. Kompliment!

 

 

Rochade mit Dame und Turm!
An den hinteren Brettern bei U12 kam es hie und da zu ganz fantasievollen Schachzügen. Beim Vorbeischländern schaute ich etwas verdutzt, als ein Junge in aller Selbstverständlichkeit mit Dame und Turm eine elegante Rochade ausführte – interessanterweise hat seine junge Gegnerin keinesfalls reklamiert. Und da ich als Zuschauer ja nicht in die Partie reinreden darf… spielten die beiden mir nichts dir nichts weiter. Natürlich endete die Partie dann mit einem sehenswerten Patt mit etwa drei bis vier Damen auf dem Brett. Aber ganz vieles machten die beiden schon richtig! Und dass es Patt war, das haben sie dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht gemeinsam herausgefunden.

 

Chess4Kids war mit über 10 Teinlnehmern mit dabei
Als Schachtrainer bei Chess4Kids war ich natürlich sehr gespannt, wie das Turnier für unsere Schützlinge läuft. Für viele war es die allererste Bekanntschaft mit dem Turnierschach. Am Ende durften drei unserer Kinder sogar einen Pokal nach Hause nehmen! Trotzdem habe ich bemerkt, wie so einiges, das in den Trainingsstunden eingeübt wurde, im Eifer des Gefechts vergessen ging. Oft werden sie von ihren Gefühlen regelrecht überströhmt und haben die Figur vor dem Nachdenken schon in der Hand… und bemerken erst jetzt, dass die Figur gar kein sicheres Feld hat. Hmmm wohin jetzt mit dem Springer? Und ja nichts anmerken lassen… aber auch das klappt nicht, das entsetzte Kopfschütteln ist auch für den Gegner zu gut sichtbar… Ich freue mich aber schon jetzt auf das nächste Turnier und hoffe, die Kinder können dann noch mehr Schachwissen aufs Brett bringen, das sie im Training lernen.

 

Chess4Kids mit viel Spass am Basler Jugendschachkönig