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Weihnachtsopen Zürich mit Topbesetzung

Publiziert am von Markus Regez

Das 35. Weihnachtsopen in Zürich ist auch dieses Jahr ganz stark besetzt. In der Meisterkategorie kämpfen 20 Grossmeister, 11 Internationale Meister und weitere ambitionierte Turnierspieler aus aller Welt um die vorderen Plätze. Als Topfavorit ging Boris Grachev aus Moskau mit einer Elozahl von 2693 ins Rennen. Die Organisation rund um Georg Kradolfer hat im Hotel „Crown Plaza“ erneut eine wunderbare Turnier-atmosphäre geschaffen. Nun folgt der Bericht zu den ersten drei Runden.

 

Adamantidis schlägt Pikula
Überraschungen blieben auch dieses Mal nicht aus. Bereits in Runde 1 erwischte es den mit Schwarz spielenden Grossmeister Dejan Pikula gegen Panagiotis Adamantidis. „Panos“ profitierte dabei von einem takischen Fehler seines Gegners. Nachdem Pikula in der klassischen Variante des Wolga-Gambits klar die Initiative übernahm, unterlief ihm ein Fehlgriff in folgender Position.

 

Adamantidis – Pikula, Weihnachtopen Zürich, 1. Runde
Schwarz am Zug

In dieser vorteilhaften Position schnappte sich Pikula den Bauern auf f2: 32. …Sxf2?? doch nach 33.Tf3+ war es um den Springer geschehen und Adamantidis liess in der Folge nichts mehr anbrennen:
33.Tf3+ Kg7 34.Txf2 Txf2+ 35.Kxf2 Ta2+ 36.Kg3 Ta3+ 37.Kg2 Ta2+ 38.Kf3 Ta3+ 39.Ke2 Txh3 40.Sxe7 Kf6 41.Te4 h5 42.Te6+ Kf7 43.Sf5 hxg4 44.Sxd6+ Kf8 45.Se4 Th2+ 46.Ke1 Th1+ 47.Ke2 Th2+ 48.Kd3 Th3+ 49.Kc4 1-0
Klar besser wäre 32. …Sf4+ gewesen! Nach 33.Kg3 T2a3 gewinnt Schwarz den wichtigen Bauern auf d5. Pikula wird sich sicherlich geärgert haben. Mit einem Zug wirft er die Partie weg. Aber das kann auch den besten Spielern unterlaufen. Eine Unkonzentriertheit reicht aus und eine gute Position ist runiniert.

 

 

Laura Stoeri mit starkem Start
Von sich reden machte in den ersten drei Runden auch Laura Stoeri. Die junge West-Schweizerin bezwang in der ersten Runde Jan Rindlisbacher – Mitglied des Schweizerischen Juniorenkaders – und setzte in der zweiten Runde noch einen oben drauf. Mit Schwarz spielend entriss sie dem Internationalen Meister Dusan Lekic den vollen Punkt. In der dritten Runde kam dann aber doch die erste Niederlage im Turnier – gegen GM Evgeny Vorobiov.

 

Grachev und Pelletier geben halbe Punkte ab
Luca Kessler – ein weiteres Jungtalent – trotzte Yannick Pelletier in der zweiten Runde ein Remis ab. Der Nachwuchsspieler aus Österreich verteidigte sich umsichtig und hielt dem Druck stand. Für Yannick Pelletier ist damit der Kampf um die vorderen Plätze noch nicht vorbei, aber sicherlich schwieriger geworden. Und in der dritten Runde konnte Boris Grachev den Vorteil der weissen Steine gegen GM Peter Prohaszka nicht nutzen und remisierte ebenfalls.

 

Papa, Moor, Pelletier und Klauser mit 2.5 aus 3
In der Zwischenrangliste nach drei Runden führen gemeinsam GM Baramidze, GM Vorobiov, GM Turov sowie GM David das Feld mit dem Punktemaximum an. Die besten Schweizer – Papa, Moor, Pelletier und Klauser folgen mit 2.5 aus 3. Morgen kommt es zum Schweizerischen Duell Pelletier gegen Klauser.

 

Harter Kampf im Allgemeinen Turnier
Zehn Spieler stehen im Allgemeinen Turnier nach drei Runden noch mit einer reinen Weste da. Neben einigen Routiniers sind auch zwei junge aufstrebende Spieler darunter: Matthias Wolfensberger aus Pfungen und Alan Berset aus Zürich. Nur noch ein Spieler der Top Ten der Startrangliste ist ganz vorne mit dabei – es ist Florian Ciolek aus München.

Weitere Informationen zum Zürcher Weihnachtsopen (Partien und Resultate) finden Sie hier:

http://www.kradolfer-informatik.ch/schach/wop/

 

Alles im Griff: Das Organisationsteam rund um Georg Kradolfer